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Wenn dein Körper auf natürliche Substanzen reagiert

13. September 2023

Vorab kurz, warum ich mich dazu entschieden habe, über Lebensmittelunverträglichkeiten zu schreiben und Lunchly zu gründen: Ich lebe selbst seit vielen Jahren mit einer Histaminintoleranz, wobei mir nach langem Ausprobieren auch der Verzicht auf salicylathaltige Lebensmittel eine Verbesserung verschafft hat. Egal welche der beiden genannten Intoleranzen Probleme bereitet, das Weglassen von Lebensmitteln ist derzeit die einzige Möglichkeit, die Symptome auf natürliche Weise zu mindern.

Da die Diagnose von Salicylatintoleranz oder auch einer Histaminintoleranz oft sehr schwierig ist und einige Ärzte (zumindest nach eigenen Erfahrungen) eine Lebensmittelintoleranz oft als letzte Möglichkeit in Betracht ziehen oder gar komplett ausschließen, beginnt für Betroffene oft eine lange Reise. Und das obwohl die heutige Studienlage sehr umfangreich belegt, dass es diese beiden Formen der Intoleranz gibt.

In diesem Artikel möchte ich dir einen Einblick in die Ursachen, Symptome und den Umgang mit Salicylatintoleranz geben. Wenn dir Inhalte fehlen oder du eine andere Erfahrung gemacht hast, bitte ich dich, mir an thomas@lunchly.app zu schreiben. So kann ich mehr erfahren und lernen. Denn gerade die Sicht der Betroffenen findet meiner Meinung nach kaum Rücksicht, obwohl sie wichtige Einblicke geben kann, wie Menschen ganz persönlich einer Intoleranz begegnen. So nun aber los, lasst uns etwas tiefer in die Welt der Salicylate eintauchen.

Was sind Salicylate?

Salicylate sind natürliche Chemikalien, die in vielen Pflanzenarten, Lebensmitteln und Medikamenten vorkommen. Die bekannteste Form ist Acetylsalicylsäure (ASS), die du in Aspirin finden kannst. Salicylate werden also oft zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt, da sie entzündungshemmende Eigenschaften haben. Klingt eigentlich erst einmal ganz toll, da Salicylate dem Körper also helfen und nicht schaden. Genau da liegt auch das Problem. Für Menschen, die von einer Salicylatintoleranz betroffen sind, führen Salicylate zu einer gesteigerten Entzündungsreaktion und allergieähnlichen Symptomen. Doch woher kommt diese veränderte Reaktion? Kurz: Eigentlich weiß das niemand. Es wird vermutet, dass sie mit dem Arachidonsäure-Eikosanoid-Stoffwechsel in unserem Körper zusammenhängt. Dieser Stoffwechsel spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Entzündungen und Immunreaktionen.

Symptome der Salicylatintoleranz

Die Symptome der Salicylatintoleranz können vielfältig sein und ähneln oft einer Allergie oder Erkältung. Dazu gehören:

  • Niesen

  • Juckreiz

  • Schnupfen

  • Verstopfte Nase

  • Kopfschmerzen

  • Entzündung der Nasennebenhöhlen und Schleimhäute (Sinusitis)

  • Nasenpolypen (in schweren Fällen)

  • Mögliche Entwicklung von Asthma bronchiale (in schweren Fällen)

Jeder reagiert möglicherweise etwas anders, und die Intensität der Symptome kann variieren. Gerade weil viele der Symptome einer Erkältung ähneln, ist es für viele Ärzte schwer, hier eine Diagnose zu stellen.

Eine persönliche Anmerkung: Oft wird im HNO-Bereich nicht ganzheitlich auf die Ursachen der Sinusitis geschaut, sondern eher reaktiv zu einer Operation geraten, was vielen Betroffenen zwar kurzfristig hilft, aber 1-2 Jahre später sieht es dann genauso aus wie vorher. Warum? Weil die Ursache nicht behoben ist. Die Anpassung der Ernährung kann bei der langfristigen Bewältigung der Ursache deiner Sinusitis also eine wichtige Rolle spielen.

Diagnose der Salicylatintoleranz

Ärzte können verschiedene Provokationstests durchführen, bei denen wir kontrollierte Mengen an Salicylaten erhalten. Die Reaktion unseres Körpers auf diese Tests kann Aufschluss darüber geben, ob wir an Salicylatintoleranz leiden. Aber auch hier kann Eigeninitiative Ärzten helfen. Wenn du zum Beispiel ein Ernährungstagebuch führst über das, was du isst und wie die Reaktionen deines Körpers darauf reagiert haben, kann schneller der Fokus auf eine Intoleranz fallen. Ich werde dazu in den nächsten Tagen eine neue Seite "Gratis" erstellen. Hier kannst du dann eine Ernährungstagebuch-Vorlage zum Ausdrucken finden.

Was kann ich tun, wenn ich vermute, dass eine Salicylatintoleranz dahintersteckt?

Die derzeitige Behandlung der Salicylatintoleranz besteht hauptsächlich darin, die Aufnahme von Salicylaten durch Lebensmittel und Medikamente zu reduzieren. Das hört sich einfach an, ist es aber leider nicht. Ernährung ist stark mit unseren täglichen Routinen und Gewohnheiten verbunden, und diese von heute auf morgen für einen längeren Zeitraum anzupassen, fällt vielen schwer. Ich selbst habe oft die ersten 2-3 Wochen durchgehalten. Doch wenn ich mich gut fühlte, fiel ich auch schnell in meine alten Ernährungsmuster zurück. Wichtig ist hier, dass du wirklich dranbleibst. Ich weiß, das sagt jeder, aber es gibt leider keinen anderen Weg. Damit du weißt, was du essen kannst und was nicht, kannst du dir die Übersicht der meisten Lebensmittel in der Verträglichkeitsliste Salicylate auf Lunchly ansehen.

Ich hoffe sehr, dass dir diese Inhalte helfen, und wenn du etwas ergänzen möchtest oder du andere Erfahrungen mit mir teilen möchtest, gerne an: thomas@lunchly.app


Quellen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/59081/Salicylatintoleranz
https://www.allergie-schlaf-muenchen.de/salicylatintoleranz